Interview: LinLoop. Zirkuläre Produkte mieten oder zurückgeben

  • Anbietendes Unternehmen

  • Wie können Bau-Materialien tatsächlich im Kreislauf geführt werden? Mit zirkulären Ausbausystemen und Geschäftsmodellen gibt die Lindner Group praxistaugliche Antworten.

    Mieten oder Kauf mit Rückgabe – beide Möglichkeiten bietet das neue LinLoop-Modell der Lindner Group aus Arnstorf: Reversible Ausbauprodukte können hierbei für fünf bis zehn Jahre gemietet oder mit einer Rückgabeverpflichtung nach 10 bis 30 Jahren gekauft werden. Die zirkulären Geschäftsmodelle werden für ausgewählte Boden-, Decken- sowie Wandsysteme und auch für Raum-in-Raum Systeme angeboten. 

     

    Warum ist mieten besser als kaufen?

    Lindner Group:

    Viele Gründe sprechen für Mieten statt Kaufen. Man geht davon aus, dass jedes Element eine begrenzte Nutzungsdauer hat. Hinzu kommen finanzierungstechnische Einsparungsgründe. Zudem ist der aktive Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu nennen. Das Mietmodell sorgt dafür, dass die Produkte entsprechend ihrer tatsächlichen Nutzungsdauer im Umlauf bleiben. Das reduziert natürlich auch den CO₂-Fußabdruck. Beispielhaft wurde dies für den Doppelboden aus Calciumsulfat berechnet. Durch die Rückgabe können 42 Prozent der CO₂-Äquivalente eingespart werden. Wird das Produkt im Kreislauf geführt, also wieder vermietet, sprechen wir von 72 Prozent Einsparung.

     

    Wo liegt der (finanzielle) Vorteil?

    Lindner Group:

    Das Mietmodell beinhaltet Montage, Demontage sowie eine jährliche Inspektion. Die Vorteile sind:

    1. eine Lebenszyklusbetrachtung inklusive Demontage von Beginn an.

    2. Einsparung der Entsorgung, da Lindner die Materialien ein weiteres Mal verwendet.

    3. Berücksichtigung des Restwerts bei der Kalkulation.

    4. wertvolle Punkte bei jeder Gebäudezertifizierung und EU-Taxonomie-Bewertung für das zyklische Geschäftsmodell.

     

    Ein weiteres Standbein sind ReUsed-Products: Zweite Chance für gebrauchte Bodenplatten. Woher kommt das Material für die Aufbereitung?

    Lindner Group:

    Lindner hat ein stabiles Netzwerk aus Kunden, Entsorgern und externen Partnern aufgebaut. Wer ein Gebäude saniert und dabei auf einen gut erhaltenen Doppelboden stößt, kann sich an uns wenden. Wir begutachten die Platten, die übrigens auch von Mitbewerbern stammen können, und unterbreiten ein Angebot. Durch die Anlieferung der gebrauchten Doppelbodenplatten bei uns werden die Kosten für den Gebäudeeigentümer oder Entsorger deutlich geringer als bei der sonst notwendigen Deponierung.

    Seit 2021 wurden auf diese Weise mehr als 50.000 Quadratmeter Platten in den Kreislauf zurückgeführt. Durch die Wieder- bzw. Weiterverwendung der Doppelbodenplatten werden ca. 17 Kilogramm CO₂ pro Quadratmeter eingespart, was einer Gesamteinsparung von über 850 Tonnen entspricht.

     

    Welche Qualität haben die fertig aufbereiteten Platten?

    Lindner Group:

    Die ReUsed-Platten weisen die gleichen bauphysikalischen Eigenschaften hinsichtlich Statik, Brand- und Schallschutz auf wie neue Produkte. Allerdings ist die CO₂-Bilanz um mehr als 70 Prozent besser. Die Voraussetzung dafür ist ein guter Gesamtzustand und Schadstofffreiheit bei der Rücknahme, wofür auch ggfs. ein Nachweis eingefordert wird. Der Kern sollte aus Gipsfaser, Holzwerkstoff oder Aluminium sein. Ab Ende 2024 werden auch Anschnitt- und Ausschnittplatten angenommen, da wir zu diesem Zeitpunkt eine Anlage zum Recycling von Gipskarton- und -faserplatten in Betrieb nehmen werden, die vom Bundesumweltministerium gefördert wurde.

     

  • Ort

    Bahnhofstraße 29

    94424 Arnstorf

  • Link zum Angebot

  • Datum

    Angebot vom 9. Februar 2024, 15:18 Uhr
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